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EM Monitor  – Ungleiche Verteilung als Chance bei Schwellenländeranleihen

März 2021
Marketingdokument

Schwellenländer: gemischte Entwicklung

Schaut man bei Schwellenländeranleihen genauer hin, zeigt sich eine mehrschichtige ungleiche Verteilung über Länder und Kapitalstrukturen hinweg.

Realrendite-Vorsprung

In einer Welt, in der es schwierig ist, Rendite zu finden, bieten Schwellenländeranleihen in Lokalwährung eine attraktive inflationsbereinigte Steigerung der (realen) Rendite, wie die Abbildungen unten zeigen. Und das, obwohl die Realrenditen der Schwellenländer recht weit von ihren absoluten Höchstständen entfernt sind.
Es geht aufwärts ...

Abb. 1: Realrendite Schwellenländer–Industrieländer – Entwicklung und Differenz (untere Abbildung)

Abb. 1 Realer Abstand zwischen Schwellen- und Industrieländern weitet sich zugunsten der Schwellenländer
Quelle: Bloomberg, JP Morgan. März 2021. Die Realrendite der Schwellenländer wird berechnet, indem von der gleichgewichteten Länderrendite von Ländern im JP Morgan GBI-EM Global Diversified Index die jüngsten Inflationszahlen abgezogen werden für: Polen, Ungarn, Rumänien, Russland, Türkei, Südafrika, Mexiko, Brasilien, Kolumbien, Chile, Peru, Indonesien, Philippinen, Malaysia, Thailand und Verwendung der generischen 5J Anleihenrendite nach Bloomberg – jüngste Inflationszahlen für China

Über kurz oder lang ...

Die Anlageklasse hat jedoch mehr Dimensionen zu bieten. Als Long/Short-Manager sind wir ständig bestrebt, die ungleiche Verteilung bei Schwellenländeranleihen auszunutzen – siehe Abbildung 2, die zeigt, wie gross die Divergenz der Realrenditen zwischen den einzelnen Ländern ist.

Schwellenländer sind keine homogene Anlageklasse. Bei reiner Top-down-Betrachtung besteht das Risiko, dass kritische Unterschiede übersehen werden, die erst bei näherem Hinsehen zutage treten. Das ist Voraussetzung für die individuelle Länder- und Anlagenauswahl. Eine Strategie, die Long- und Short-Positionen einsetzt, eignet sich besonders gut, um Überrenditen aus einer solchen ungleichen Verteilung zu generieren.

Ungleiche Verteilung der Realrenditen

Abb. 2: Realrenditen Schwellenländer–Industrieländer

Abb. 2: Unterschied in den Realrenditen zwischen Schwellenländern
Quelle: Bloomberg, JP Morgan. März 2021.

Differenzierung geht tiefer

Die ungleiche Verteilung der Realrenditen ist nur ein Teil des Puzzles, wenn es darum geht, Alpha in den Schwellenländern auszumachen. Ebenso wichtig sind die Dynamik des BIP-Wachstums, fiskal- und geldpolitische Impulse sowie technische Faktoren wie Momentum, Geldströme und lokale Politik.
Schnittpunkt globaler und lokaler Faktoren bei Investments in Schwellenländeranleihen

Abb. 3:  Unser Konzept für die Kombination von Top-down- und Bottom-up-Faktoren

Abb. 3: Kombination globaler und lokaler Überlegungen, die bei der Analyse von Schwellenländeranleihen zu berücksichtigen sind
Quelle: Pictet Asset Management

Abbildung 3 zeigt unser Konzept für die Analyse von Investmentchancen im Schwellenländeruniversum. Zunächst wird eine Bewertung der globalen finanziellen Bedingungen und des makroökonomischen Umfelds vorgenommen. Als nächstes schauen wir uns im Einzelnen an, wie sich diese aus Bottom-up-Perspektive auf die jeweiligen Schwellenländer auswirken. Aufgrund der länderspezifischen Besonderheiten sind die Auswirkungen nicht überall gleich. Eine weitere Dimension ist die Reaktionsfunktion der Assets, da makroökonomische Faktoren ganz unterschiedliche Auswirkungen auf die verschiedenen Bereiche der Kapitalstruktur der Schwellenländer haben können, zum Beispiel auf Zinskurven, Staatsanleihen oder die Währung eines Landes.

Ziel ist es, für den jeweiligen Markt und den spezifischen Schuldtitel zu bestimmen, ob die potenzielle Rendite uns angemessen für das Risiko in Verbindung mit lokalen Zinssätzen, Wechselkursschwankungen und Inflation sowie für inländische institutionelle Risiken entschädigt. Die grosse Herausforderung besteht darin, für das betreffende Land das richtige Objektiv zu verwenden und Zeithorizonte richtig einzuschätzen.

Ungleiche Verteilung in einer Welt nach COVID-19

Nach unserem Dafürhalten ist der Nutzen unseres Long/Short-Ansatzes heute relevanter denn je. Das gilt insbesondere, wenn wir uns die massiven fiskalpolitischen Massnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie sowie die Fähigkeit oder Bereitschaft der einzelnen Länder zur Straffung der geldpolitischen Zügel und das Tempo, in dem sich dies vollzieht, anschauen.

Einige der renditestärksten Länder wie Brasilien, Südafrika und die Türkei stehen am Scheideweg: Durch ihre lockere Geldpolitik im Jahr 2020 wird dieses Jahr eine grosse Herausforderung sein, da sie ihre Volkswirtschaften wieder öffnen und das Gleichgewicht wiederherstellen wollen. Die Verschlechterung der Haushaltslage hat sich auf ihre externe Kreditwürdigkeit ausgewirkt, was dazu führte, dass die lokalen Zinsmärkte anfingen, eine höhere Kreditrisikoprämie einzupreisen.

Einige der renditestärksten Länder stehen am Scheideweg, aber wir rechnen nicht mit einer systemischen Krise in den Schwellenländern.

Aber wir rechnen nicht mit einer systemischen Krise in den Schwellenländern. Dafür dürften die expansive globale Zentralbankpolitik und die massiven fiskalpolitischen Impulse sowie die bessere Ausgangslage für viele Schwellenländer sorgen.

Wie sich die einzelnen Schwellenländer aus dem aktuellen Umfeld herausmanövrieren, für das es keine Blaupause gibt, wird völlig unterschiedlich sein. Stark divergierende Wirtschafts- und Haushaltskennzahlen, Fundamentaldaten, sozioökonomische Gegebenheiten und die politische Bereitschaft zur Anpassung werden dabei eine Rolle spielen. Die Schwellenländer sind eine mehrschichtige Landschaft, die sich für einen Long/Short-Ansatz anbietet und für agile Investoren mit starker Analysekompetenz ausgezeichnete Möglichkeiten bietet, unkorreliertes Alpha zu generieren.