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EM-Monitor

Mai 2018
Marketingdokument

Vier Gründe weshalb sich Russland von den jüngsten US-Sanktionen nicht beeindrucken lässt.

Wir untersuchen warum die jüngsten Sanktionen der USA für Russland wahrscheinlich nicht so schädlich sein werden wie jene aus dem Jahr 2014 was den Investment Case für Russland bekräftigt.

1. Entkoppelung von Ölpreis und Rubel.

Die US-Sanktionen von 2014 wurden zu einer Zeit verhängt, in der sowohl die Ölpreise wie auch der Rubel fielen. Diesmal haben sich die steigenden Ölpreise vom fallenden Rubel abgekoppelt (Abb. 1). Das ist aussergewöhnlich.
Abb. 1 - Ölpreis-Rubel-Wechselkurs
Abb. 1 - OilRubleDecoupling.png
Quelle: Pictet Asset Management, CEIC, Datastream. Daten vom Mai 2018.
Die starke weltweite Nachfrage und eine Verlängerung der OPEC-Förderkürzung haben die Ölpreise angehoben. 
Unterdessen agierte der bereits unterbewertete Rubel bei den neuen Sanktionen als Schockschlucker. Im April fiel er um 6,2 Prozent gegenüber dem US-Dollar, im handelsgewichteten Nominalwert verlor er jedoch nur 0,3 Prozent1.

2. Enthaltener Inflationsdruck 

Der kurzfristige Inflationsdruck nahm zu, doch wir erwarten, dass dieser gegen Jahresende und Anfang 2019 verblasst (Abb. 2 unten).
Abb. 2 - Kerninflation und Kerninflationsdruck
Abb. 2 - Inflation.png
Quelle: Pictet Asset Management, CEIC, Datastream. Daten vom Mai 2018.
Obwohl der Inflationsdruck moderat ist, dürfte er sich auf die Geldpolitik auswirken, was eine Pause im aktuellen Entspannungszyklus bedeutet und begrenztere Zinssenkungen im Jahr 2018 vermuten lässt.
Die aktuelle Zinspolitik von 7,25 Prozent stimmt mit unserer Schätzung des Fair Value überein (Abb. 3). Damit bleibt wenig Spielraum für Zinssenkungen im Jahr 2018, insbesondere angesichts der Notwendigkeit, die Inflationserwartungen der Haushalte zu senken. Diese liegen laut der jüngsten Umfrage der Russischen Zentralbank (CBR) im März mit 7,8 Prozent weiterhin über dem Ziel und könnten sich aufgrund der Sanktionen erhöhen.
Abb. 3 - Russische Zinspolitik und Fair Value (2. Quartal 2018)
Abb. 3 - PolicyRateFairValue.png
Quelle: Pictet Asset Management, CEIC, Datastream. Daten vom Mai 2018.

3. Die wirtschaftliche Stärke Russlands

Wie in Abb. 4 dargestellt, sind die öffentlichen Finanzen Russlands exzellent in Form. Als Nettogläubiger gegenüber dem Rest der Welt verfügt das Land zudem über einen hohen Leistungsbilanzüberschuss, der einen ausreichenden Puffer zur Abfederung der Sanktionswirkung bietet.
Abb. 4 - Öffentlicher Schuldenstand im Verhältnis zum BIP
Abb. 4 - GvtDebtToGDP.png
Quelle: Pictet Asset Management, CEIC, Datastream. Daten vom Mai 2018, mit den Erwartungen bis zum Jahresende.
Unser Leitindikator deutet ebenfalls auf ein künftiges starkes BIP-Wachstum hin (Abb. 5), das vom Energiesektor sowie einer Verbesserung des Arbeitsmarktes und der Industrieproduktion getragen wird.
Abb. 5 - Sequenziell massgebliches Indexwachstum bei Pictet
(%3m/3m jährl.)
Abb. 5 - PictetSequentialLeadingIndexGrowth.png
Quelle: Pictet Asset Management, CEIC, Datastream. Daten vom Mai 2018.

4. Fussball-Weltmeisterschaft

Der Ausgabenanstieg rund um die Fussballweltmeisterschaft im Juni sollte auch dazu beitragen, die Sanktionen auszugleichen.

Abb. 6 - Fussball-Welltmeisterschaft in Russland - einige Zahlen
Abb. 6 - RussiaWorldCup-05.png
Quelle: Pictet Asset Management, Reuters, The Guardian. Daten vom Mai 2018. 
*Wir erwarten, dass sich der grösste Teil des Beitrags zum BIP während der letzten vier Jahre auf die Weltmeisterschaft konzentrieren wird.
Magnus für Pictet

GRAFIK DES MONATS VON UNSEREM SPEZIALISTENTEAM FÜR UNTERNEHMENSANLEIHEN IN SCHWELLENLÄNDERN

Von Karen Lam, Senior Client Portfolio Manager

Die starke Position Russlands lässt sich auch im Bereich der Unternehmensanleihen beobachten. Die russischen Index-Spreads haben sich, wie der JPM CEMBI BD zeigt, seit der Bekanntgabe der Sanktionen nur um ca. 60 Basispunkte erhöht. 

Wir erwarten keinen deutlichen Rückgang der russischen Eurobondpreise gegenüber ihren aktuellen Niveaus, da sich die ursprüngliche Panik mittlerweile gelegt haben dürfte und der Markt relativ klein und schrumpfend, mit nur beschränkten Möglichkeiten für neue Angebote, ist. Wir denken vielmehr, dass die Nachfrage von lokalen Investoren das Angebot von unfreiwilligen US-Verkäufern absorbieren und damit den Markt weiter unterstützen wird.

Abb. 7 - Spread des JPM CEMBI BD RUSSIA
Abb. 7 - JPM_CEMBI_BD_RussiaSpreads.png
Quelle: Pictet Asset Management, Bloomberg. Daten vom Mai 2018.

GRAFIKEN DES MONATS VON UNSEREM SPEZIALISTENTEAM FÜR SCHWELLENLANDERAKTIEN

Von Hugo Bain, Senior Investment Manager
und Christopher Bannon, Senior Investment Manager

Russland - Alles über den Risikoaufschlag bei Aktien

So wie sich Russland angesichts der jüngsten US-Sanktionen als stark erweist, zeigen sich auch die Unternehmen des Landes widerstandsfähig. Da sie in den letzten Jahren gezwungen waren, ihre Abhängigkeit von westlichem Kapital zu verringern, glauben wir, dass sich dieser Trend fortsetzen wird, obwohl viele von ihnen bereits keine mehr Schulden haben. 

Wir denken auch, dass sie weiterhin Dividenden ausschütten werden, die bei einigen Unternehmen exorbitante Niveaus erreichen. Wie Abb. 8 zeigt, bieten russische Unternehmen bereits Dividendenerträge in Rekordhöhe. Anders als bei der letzten Krise im Jahr 2015 bieten sowohl inländische Firmen wie auch Exporteure hohe Dividendenerträge, was darauf hindeutet, dass alle Teile des Marktes attraktiv sind.

Abb. 8 - Russische Unternehmen zahlen Dividendenerträge in Rekordhöhe. 
Abb. 8 - RussianCoHY.png
Quelle: Pictet Asset Management, MSCI Russia 10/40, Bloomberg. Daten vom Mai 2018.
Wir vermuten, dass wir uns auf dem Höhepunkt der Sanktionen befinden, und selbst eine geringfügige Kontraktion bei den Risikoaufschlägen für russische Aktien (Abb. 9) könnte zu einer signifikanten Outperformance führen.
Abb. 9 - Risikoaufschlag bei russischen Aktien
Abb. 9 - RussianERP.png
Quelle: Pictet Asset Management, Sberbank, vom 10. April 2018 (zwei Tage nach der Verlängerung der OFAC-Sanktion). Die Eigenkapitalkosten sind die Ertragsrenditen im nächsten Jahr und die Fremdkapitalkosten sind die durchschnittliche Rendite von RUB- und USD-Anleihen und -Darlehen.

ERMITTLUNG DER SCHOCKANFÄLLIGSTEN SCHWELLENLÄNDER

Von Patrick Zweifel, Chief Economist
Eine einfache Möglichkeit, die für Schocks anfälligsten Schwellenländer zu identifizieren, besteht darin, ihren externen Finanzbedarf über ihre Leistungsbilanzposition (Risikoproxy) und einen Durchschnitt der Realzinssätze (Renditeproxy) zu betrachten. Wie Abb.10 unten zeigt, sind die Schwellenländer äusserst vielfältig und bieten daher nach wie vor eine Fülle von Anlagemöglichkeiten.
Abb. 10 - Schwellenländer-Leistungsbilanz (Risikoproxy) und Realzinssätze (Renditeproxy)
Abb. 10 - CountryVulnerability.png
Quelle: Pictet Asset Management, CEIC, Datastream, Bloomberg, Mai 2018

Ein Blick auf eine breitere Palette von 10 Risikofaktoren (z. B. Überschuldung, Hartwährungsschulden und Devisenreserven) zeigt, dass Argentinien, die Türkei, Kolumbien und Südafrika weitere gefährdete Märkte wären. Argentinien war sogar kürzlich gezwungen, die Zinssätze auf 40 Prozent anzuheben, um die Landeswährung zu verteidigen. Das war ein Anstieg von 12,75 in nur einer Woche.

Bemerkenswert ist, dass die grössten Schwellenländer (BRIIC) im Gegensatz zu 2013 diesmal deutlich weniger anfällig erscheinen.

Stephane Couturier für Pictet

MARKTBEOBACHTUNG

Daten zur Marktbeobachtung
30.04.2018
MarketWatch_30.04.2018.png
Quelle: Datastream, Bloomberg, Daten vom 30.04.2018, in USD. Angaben zu den Aktienindizes auf Basis der Wiederanlage der Nettodividenden; Angaben zu Anleihen- und Rohstoffindizes auf Basis der Gesamtrendite. Die Entwicklung der Wechselkurse wird als Performance-Berechnung basierend auf den Währungskursen herangezogen.