Anziehen, ausziehen, wegwerfen: die Ökobilanz der Modebranche

Nach den fossilen Brennstoffen ist die Modebranche der zweitgrösste Umweltsünder der Welt. Mega wirft einen genaueren Blick auf ihren ökologischen Fussabdruck.

Man muss nicht so viel wie ein Supermodel verdienen, um sich wie eines zu kleiden. Dank des Booms der Fast Fashion landen die neuesten Modekreationen heute praktisch direkt vom Catwalk in den Geschäften – und das zu moderaten Preisen. 

Doch die von der Modebranche forcierte Wegwerfkultur hat enorme Folgen für die Umwelt.

Von der Baumwoll- oder Seidenproduktion über die Textilfertigung bis hin zur Entsorgung am Lebensende ist die Mode ein aussergewöhnlich ressourcenintensives Geschäft. Nehmen wir Jeans als Beispiel: Im Laufe ihres Lebens verbrauchen ein Paar Levi‘s 501 insgesamt 3.781 Liter Wasser – so viel wie ein durchschnittlicher Haushalt in den USA in drei Tagen – und produzieren 33,4 kg CO2 – so viel, wie ein durchschnittliches US-amerikanisches Auto auf einer Strecke von 111 Kilometern ausstösst.1

Weltweit betrachtet hat die Modebranche im Jahr 2015 1,2 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente generiert – mehr als die Luft- und Containerschifffahrt zusammen.2

Mithilfe von zwei wegweisenden Analyseinstrumenten – dem Konzept der planetaren Belastungsgrenzen (Planetary Boundaries, PB) und der Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment, LCA) – werfen wir einen genaueren Blick auf den ökologischen Fussabdruck der Modebranche. 

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[1] Levi Strauss, 2015
[2] Environmental Audit Committee des House of Commons/Institution of Mechanical Engineers