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SBI Composite-Ratings

Mai 2019
Marketingdokument

Insights: Änderung der Methodik für SBI Composite-Ratings

Die neue Methodik für SBI Composite-Ratings die im September in Kraft tritt sorgt für eine stabilere Zusammensetzung des Index.

2018 hat SIX, Benchmark Administrator der Swiss Bond Indices (SBI®), eine Marktbefragung zu einer möglichen Anpassung der SBI® Index-Methodik für die Bestimmung von SBI Composite-Ratings durchgeführt.

Die Resonanz war positiv und die neue Methodik tritt am 2. September 2019 in Kraft.

Die bisherige Methodik

Nach der bisherigen Methodik muss eine Obligation für ihre Aufnahme in den Index ein Rating von mindestens einer internationalen Agentur (Fitch, Moody’s oder S&P) oder von zwei Schweizer Instituten (Fedafin und vier Schweizer Banken, ZKB, Vontobel, CS, UBS) besitzen. Besitzt eine Obligation kein eigenes Rating, so wird das Rating des Emittenten respektive des Garantiegebers bzw. des Solidarbürgen herangezogen. Das SBI Composite-Rating richtet sich dann nach dem niedrigsten verfügbaren Rating.

Die neue Methodik

Die neue Methodik sieht neue Regeln für die Bestimmung des SBI Composite-Ratings für den Fall vor, dass mehrere Ratings zur Verfügung stehen.

  • Sind nur zwei Ratings verfügbar, wird das niedrigste Rating berücksichtigt.
  • Bei einer ungeraden Anzahl an verfügbaren Ratings wird der Median herangezogen. 
  • Bei einer geraden Anzahl an verfügbaren Ratings von mehr als zwei wird der Sub-Median (das nächstniedrigere Rating unter dem Median) herangezogen. 

Für eine Aufnahme in den SBI ist weiterhin mindestens ein Rating einer internationalen Agentur oder zwei Ratings von Schweizer Instituten erforderlich. Das Composite-Rating muss Investment-Grade sein. Das SBI Composite-Rating muss keine Feinabstufung (+ oder –) aufweisen.

In der folgenden Tabelle ist zusammengefasst, wie das Composite-Rating ermittelt wird:
Bestimmung des SBI  Composite-Rating
SBI-Rating Obligationen Schweiz
Quelle: SIX, April 2018

Unsere Einschätzung 

Eine solche Änderung der Methodik hat praktische Konsequenzen.

Nach unseren Berechnungen wird eine ganze Reihe von Emittenten besser bewertet sein (Stand 30. April 2019):

  • Von AA nach AAA: - 2 Emittenten
  • Von A nach AA: - 16 Emittenten
  • Von BBB nach A: - 9 Emittenten
  • Von BB nach BBB: - 3 Emittenten

Unseren Analysen zufolge wird sich an der Grösse des SBI AAA-BBB-Index nichts ändern. Es werden nur drei Emittenten in das Indexuniversum aufgenommen.

Der grösste Effekt wird eine Stabilisierung im BBB-Segment  zugunsten einiger Emittenten sein, die kurz vor der Herabstufung auf Nicht-Investment-Grade stehen. Beispiele hierfür sind Alpiq, Lonza, Implenia und Oerlikon. Diese Entwicklung ist begrüssenswert, da bislang auf dem Schweizer Obligationenmarkt eine Herabstufung auf Nicht-Investment-Grade durch eine einzige Ratingagentur Zwangsverkäufe auslösen konnte. In Zukunft wird dies nicht systematisch zu einem Ausschluss aus den SBI-Indizes führen. Dadurch wird die Zusammensetzung des Index mit der Zeit stabiler und der Herabstufungsdruck nimmt ab. Daher wird insbesondere für BBB-Obligationen die Liquiditätsprämie sinken, was in Zukunft zu geringeren Spreads führen dürfte. Gleiches gilt für die SBI Sub-Indizes (SBI AAA bis AA oder A zum Beispiel), wo wir denselben Effekt bei Obligationen sehen, die an ihre jeweils niedrigste Ratingkategorie gekoppelt sind. Auf dem aktuellen Spreadniveau ist das Potenzial eines Rückgangs der Kreditrisikoprämie für diese Emittenten jedoch zurzeit gering. Aus Branchenperspektive werden bei Finanzunternehmen die meisten Hochstufungen im SBI Composite-Rating stattfinden – 17 Titel werden von BBB nach A, von A nach AA oder von AA nach AAA hochgestuft.

Die neue Methodik tritt am 2. September 2019 in Kraft. Weitere Informationen sowie die  voraussichtlichen Änderungen in der Indexzusammensetzung werden den Anlegern im Sommer auf der Website von SIX mitgeteilt.